Übungstag

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Am 20.01.24 führte die FF Stocksee einen Ausbildungstag durch. Im Mittelpunkt, der durch Dirk und Thilo ausgearbeiteten Szenarien, stand die Alte Meierei und ein Brandsimulator, der es ermöglichte, unter realitätsnahen Bedingungen Feuer in Innenräumen zu bekämpfen. Dabei spielte, neben der guten Flammensimulation, der Rauch eine entscheidende Rolle. Die Atemschutzgeräteträger, die die Brände im sogenannten Innenangriff zu löschen versuchten, hatten dabei zum Teil eine Sichtweite von nur wenigen Zentimetern, so dass sich sogar das Ablesen der Druckanzeige an den mitgeführten Atemluftflaschen zum Problem entwickelte.

 

Zu jedem der Übungsfälle wurde das Fahrzeug mit Besatzung alarmiert. Mit Blaulicht und Martinshorn ging es jeweils von verschiedenen Standorten aus zum Einsatzort. Die eingesetzten Maschinisten konnten so die Anfahrt und die richtige Aufstellung am Einsatzort trainieren.Personenrettung aus dem 1. OG

 

Im ersten Einsatz war ein defektes Fernsehgerät die Ursache für einen Zimmerbrand. Eine Person war von den Flammen eingeschlossen und musste von außen über die Leiter gerettet werden. Hierbei führte ein Trupp im Innenangriff die Brandbekämpfung durch, während weitere Trupps die Leiter in Stellung brachten und die eingeschlossene Person aus dem ersten Obergeschoss befreiten.

 

Der zweite Einsatz kam ganz ohne Rauch und Feuer aus. In einer Kammer, die über keine Tür verfügte, musste eine verletzte Person durch eine Luke mit einer Trage gerettet werden. Die Besonderheit: Die Luke befand sich in einer Höhe von ca. 1,8 über dem inneren Boden. Zwei Kameraden verschafften sich Zugang zu der verletzten Person und übernahmen die Erstbetreuung. Ein eingetroffener Notarzt entschied, dass die Person transportiert werden könne. Mit Hilfe von Trage, Seilen und Leitern wurde die Person befreit und dem Rettungsdienst übergeben. 

 

Pünktlich zur Mittagszeit brannte es in der Küche. Vom Herd aus breitete sich das Feuer aus. Auch hier galt es eine vermisste Person zu finden. Die Besonderheit hierbei, die Kamerad*innen mussten erst das Feuer bekämpfen, bevor sie weiter in die Wohnung vordringen konnten. 

 

Eine Verpuffung an einer Gastherme mit anschließendem Feuer, zwei vermisste Kinder und ein überaus aufgeregter Vater. Das waren die Zutaten für Einsatz Nummer vier an diesem Tage. Das ausströmende Gas verbrannte in einer Stichflamme. Der eingesetzte Trupp konnte hier zunächst nur die Umgebung herunterkühlen und eine Ausbreitung verhindern. Aufgrund der Lage des Gaslecks ließ sich die Flamme nicht ersticken. Einem weiteren Trupp gelang es schließlich die Gaszufuhr zu stoppen. In der Folge konnte dann das Feuer komplett gelöscht und die Familie sicher wieder zusammengeführt werden. 

 

Zum Finale durfte die Brandsimulationsanlage zeigen, was sie kann. Ein ausgeprägter Wohnungsbrand mit starker Rauchentwicklung sorgte dafür, dass die Trupps im Innenangriff nochmal gefordert wurden. Selbst die starken Helmlampen durchschnitten den Rauch nur wenige Zentimeter weit. Eine Orientierung war nicht mehr wirklich möglich. Die Trupps mussten ständig Körperkontakt zu den Partnern halten, um nicht getrennt zu werden. Das simulierte Feuer ließ sich mit einem Strahlrohr allein kaum bekämpfen. Hier griff dann schließlich die Übungsleitung per Fernbedienung regelnd ein, so dass es noch dazu kam, dass „Feuer aus!“ gegeben werden konnte. Ein Blick von außen auf das alte Gebäude ließ erahnen, wie dicht der Rauch im Inneren gewesen sein mag. Rauch quoll aus Ritzen im Dachstuhl und an einem etwas undichten Fenster.

 

Philipp als Gruppenführer  Zum Ende konnte man sagen, ein Übungstag, der sich für alle Beteiligten gelohnt hat. Insgesamt waren in der Spitze 19 Kamerad*innen sechs Stunden lang im ehrenamtlichen Einsatz. Für jedes Szenario wurde das eingesetzte Material komplett auf und wieder abgebaut. Somit kamen nicht nur die Trupps im Innenangriff auf ihre Kosten, sondern auch alle anderen, die bspw. für die Wasserversorgung zuständig waren, wurden gefordert. Auch konnten sich die Übenden mal in anderen Verantwortungsbereichen ausprobieren. Einfach mal die Rolle eines Gruppenführers übernehmen und einen Einsatz abarbeiten war an diesem Tage auch Ziel der Ausbildung.

 

Für die Führung der FF Stocksee war nach diesem Tag klar, dass die Truppe gut ausgebildet und für den Einsatz gut gerüstet ist. Darauf wird sich die Mannschaft aber nicht ausruhen, sondern ständig weiter trainieren und sich darüber hinaus individuell fortbilden. Monatlich stehen zwei Übungsabende an. Die Termine finden sich hier auf der Homepage. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich an einem Übungsabend unverbindlich zu informieren.

Fotoserien

Übung 20.01.24 (SA, 20. Januar 2024)